Neben den Unterarmfrakturen zählen die Frakturen der Hüftgelenksregion zu den häufigsten Frakturen überhaupt. 70% aller Frakturen des Oberschenkels liegen hüftgelenksnah (mediale Schenkelhalsfrakturen und pertrochantäre Frakturen). In 75% der Fälle sind die Patienten über 65 Jahre alt, betroffen sind bevorzugt Frauen, da es bei ihnen durch den postmenopausalen Östrogenmangel zu einer verstärkten Altersosteoporose kommt.
Diese Fraktur entsteht meist nach einem Sturz auf die Seite. Unfallursachen sind häufig Schwindel, Stolpern, Sturz aus dem Bett oder ein Sturz durch Schwäche. Die Schenkelhalsfraktur wird in allen Altersgruppen, gehäuft aber bei älteren Menschen beobachtet. Zudem sind Frauen öfter betroffen als Männer, da sie im Alter häufiger an Osteoporose leiden. In seltenen Fällen kann es bei einer höhergradigen Osteoporose auch ohne erinnerliches Trauma zu einer schleichenden Schenkelhalsfraktur kommen.
Die Einteilung der Schenkelhalsfrakturen erfolgt nach der Lokalisation, dem Unfallmechanismus sowie dem Verlauf des Bruchspaltes.
Es werden mediale von lateralen Schenkelhalsfrakturen unterschieden.
Bei der medialen Schenkelhalsfraktur handelt es sich um den häufigsten Bruch im Bereich des Oberschenkelknochens. Der Bruchspalt liegt nahe am Hüftkopf im Bereich der Gelenkkapsel.
Die laterale Schenkelhalsfraktur tritt eher selten auf (ca. 5%). Hierbei handelt es sich eher um einen Bruch in Folge eines Hochrasanztraumas, es sind häufig jüngere Patienten betroffen. Der Bruchspalt liegt direkt in der Nähe des großen Rollhügels (Trochanter major). Hierbei liegt der Frakturspalt außerhalb der Gelenkkapsel, es besteht die Gefahr eines höheren Blutverlustes.
Bei der dislozierten Schenkelhalsfraktur besteht eine Verkürzung des Beines mit einer Außenrotationsstellung. Die Belastbarkeit des Beines ist aufgehoben.