Am 25. Januar 2024 um 19 Uhr lädt die Klinik für Anästhesiologie von Chefarzt Prof. Dr. med. Christian Brülls im Haus der Siegerländer Wirtschaft zu einem gemeinsamen Symposion des Bundeswehrzentralkrankenhauses Koblenz und der Marien Kliniken – St. Marien-Krankenhaus Siegen ein.
Die Herausforderungen, denen sich unsere Gesellschaft in den letzten Jahren stellen musste, machen uns bewusst, dass wir resilienter werden müssen. Zu nennen sind hier exemplarisch die Corona-Pandemie und die Katastrophe im Ahrtal. Bei ersterer hat die Bundeswehr einen wichtigen Beitrag zu deren Überwindung geleistet und Soldatinnen und Soldaten gehörten zu den Ersten, die bei der Flutkatastrophe vor Ort waren und durch ihren Einsatz viele Menschenleben retteten.
Landesverteidigung wieder im Bewusstsein
Der Überfall Russlands auf die Ukraine vor nun fast zwei Jahren führt einmal mehr die originäre Aufgabe der Bundeswehr vor Augen: die Verteidigung der freien Gesellschaft im Fall der Fälle durch den Einsatz von Waffen. Denn nach fast drei Jahrzehnten gilt es sich wieder mit dem Gedanken anzufreunden, dass auch Deutschland angegriffen werden könnte und die Akteure in den Kliniken ihrer Pflicht nachkommen müssten, mit medizinischem Wissen und Können nicht nur mögliche zivile Opfer zu retten, sondern auch die Bundeswehr zu unterstützen und ihre verwundeten Soldatinnen und Soldaten zu versorgen.
Generalarzt Dr. med. Jens Diehm, Kommandeur und Ärztlicher Direktor vom Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz, gibt hierzu mit seinem Vortrag „Aktuelle und zukünftige Herausforderungen für den Sanitätsdienst der Bundeswehr – Verknüpfung tut Not“ seine Einschätzung zur aktuellen Lage. Sein Vortrag wird schließlich ergänzt durch den Bericht „Evakuierungen rund um den Globus – Notfallmedizin und Intensivmedizin während akuter Gefahr“ von Oberstarzt Dr. med. Willi Schmidbauer, Direktor der Klinik für Anästhesie, Intensiv-, Notfallmedizin und Schmerztherapie des Bundeswehrzentralkrankenhauses Koblenz.
Gleichzeitig erlebt das Gesundheitssystem große Herausforderungen: Die auf Bundesebene und auf Ebene der einzelnen Bundesländer angestoßenen Reformen werden nicht nur die zivilen Patientenströme verändern, sondern auch die Ausbildung der in zivilen Krankenhäusern tätigen Ärztinnen und Ärzte vor neue Herausforderungen stellen; immer weniger Krankenhäuser werden alle, für eine umfassende medizinisch-praktische Ausbildung notwendigen Leistungen anbieten können. Medizinischer Direktor Prof. Dr. med. Frank Willeke wird hierzu in seinem Referat „Ärztliche Weiterbildung nach dem Krankenhausbedarfsplan – Wie bilden wir zukünftig junge Ärztinnen und Ärzte aus?“ Auskunft geben.
Andere Erwartungen an die Lehre
Neben diesen äußeren Bedingungen verändert sich auch zunehmend die Lehre, die die angehenden Kolleginnen und Kollegen von Krankenhäusern erwartet – patientenorientiert, praxisnäher und fallbasierter soll sie sein. Der aus dem Militärischen geprägte Anspruch „train as you fight“ kann als Leitsatz für eine realistische Ausbildung dienen, die jungen Medizinerinnen und Mediziner auf die komplexen Zusammenhänge vorbereiten soll. Dieser Leitsatz ist auch der Titel des Vortrags von Prof. Dr. Christian Brülls. Die zuvor genannten Herausforderungen möchte er mit hochkarätigen Referenten gemeinsam mit Ihnen diskutieren.
Landrat Andreas Müller und Bundestagsabgeordneter Volkmar Klein werden schließlich das medizinisch-fachliche Spektrum des Symposiums mit ihren Beiträgen um die politische Entscheidungsebene anreichern.
Bild: Prof. Dr. Christian Brülls