Autor: Lothar Stock

  • Die Hormon-Entzugstherapie

    Mit jährlich etwa 65.000 Neuerkrankungen ist das Prostatakarzinom (PCa) derzeit die häufigste Krebserkrankung des Mannes in Deutschland. Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei ungefähr 69 Jahren. Prostatakrebs wächst oft langsam und ist, besonders wenn er im Frühstadium entdeckt wird, gut behandelbar. Allein schon aus diesem Grunde ist die Vorsorge sehr wichtig (siehe auch die Artikel „Vorsorge“ und „PSA-Bluttest“ auf dieser Internetseite).

    Eine der vielen Behandlungsmethoden ist die Hormon-Entzugstherapie. Sie wird auch „Anti-Hormontherapie“ oder „Hormonblockade“ genannt und kommt normalerweise zum Einsatz, wenn der Prostatakrebs fortgeschritten oder metastasiert ist, also schon Tochtergeschwülste gebildet hat. Auch im Rahmen einer Strahlentherapie kann diese Behandlung sinnvoll sein. Sie hat immer das Ziel, das Tumorwachstum zu bremsen bzw. den Tumor zu verkleinern.

    Der Prostatakrebs benötigt für sein Wachstum das männliche Hormon Testosteron. Die klassische Hormon-Entzugstherapie (Androgendeprivationstherapie = ADT) mit den sogenannten LHRH-Analoga (Wirkstoffe: Buserelin, Goserelin, Leuprorelin, Triptorelin u.a.) oder LHRH-Antagonisten (Wirkstoffe: Abarelix, Degarelix u.a.) hemmt die Hormon-Produktion im Körper des Mannes und verlangsamt dadurch das Krebswachstum für einen begrenzten Zeitraum (individuell sehr unterschiedlich, meist für viele Monate bis mehrere Jahre).

    Meistens wird diese Behandlung dauerhaft durchgeführt. Es gibt aber auch die Methode, dass man zwischendurch eine Medikamentenpause einlegt („intermittierende Hormonblockade“). Wenn der PSA-Wert sehr deutlich abgefallen ist, folgen nach mehrmonatigen Behandlungen dann therapiefreie Phasen. In dieser Zeit erholt sich i.d.R. der Hormonspiegel des Mannes, wodurch die Nebenwirkungen deutlich gelindert werden können und die Lebensqualität wieder steigen kann. Wenn der PSA-Wert dann wieder ansteigt, setzt die medikamentöse Behandlung erneut ein. Ob man sich für die dauerhafte oder die intermittierende Hormonblockade entscheidet, sollte unbedingt mit dem Facharzt des Vertrauens abgestimmt werden.

    Neben den o.a. Testosteron-Blockern gibt es auch noch die sogenannten Antiandrogene. Im Gegensatz zum Hormonentzug unterbinden sie die Testosteronproduktion nicht, sondern blockieren die Wirkung des Testosterons an den Prostatakrebszellen. Deshalb nennt man sie auch „Androgenrezeptor-Blocker“. Die Wirkstoffe der häufig eingesetzten Antiandrogene der ersten Generation sind Bicalutamid, Flutamid und Nilutamid. Die Wirkstoffe der am häufigsten eingesetzten neueren Antiandrogene der zweiten Generation sind Enzalutamid, Apalutamid und Darolutamid. Diese haben zusätzlich noch einen weiteren wachstumsblockierenden Wirkungsmechanismus.

    Die klassische Hormon-Entzugstherapie geht solange gut, bis die schlauen Krebszellen nicht mehr auf die verabreichten Medikamente reagieren (sozusagen unempfindlich werden) und dann das Krebswachstum fortschreitet. Der Prostatakrebs war vorher „hormonsensitiv“, jetzt ist er „kastrationsresistent“ geworden. Die Medizin ist aber mittlerweile so weit, dass in dieser Phase zusätzlich neuere antihormonelle Wirkstoffe wie z.B. Olaparib (Medikament: „Lynparza“), Abírateron (Medikament: „Zytiga“) , Apalutamid (Medikament: „Erleada“), Darolutamid (Medikament: „Nubeqa“), Enzalutamid (Medikament: „Xtandi“) zum Einsatz kommen. Durch ihren neuen Wirkstoffmechanismus können sie das Fortschreiten der Erkrankung verzögern und diese effektiv zurückdrängen. Auf diese Weise hat sich die Behandlung des kastrationsresistenten (man sagt auch „kastrationsrefraktären“) Prostatakarzinoms grundlegend verbessert. Gerade in dieser Richtung werden wir aber in den nächsten Jahren sicherlich noch viele weitere interessante Entwicklungen sehen.

    Da Hormone über komplizierte Zusammenhänge viele verschiedene Vorgänge im menschlichen Körper steuern, kann ein Eingriff in den Hormonhaushalt vielfältige Auswirkungen haben. Nebenwirkungen der Hormon-Entzugstherapie können, müssen aber nicht auftreten. Typisch sind z.B. Hitzewallungen, Schwitzen, Erektionsstörungen bzw. Impotenz, Verlust des sexuellen Interesses (Libidoverlust), Übelkeit, Depressionen, Müdigkeit (Fatigue), Gewichtszunahme, Schlafstörungen, erhöhte Blutfett- und Blutzuckerwerte, erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Muskelreduzierung, Nachlassen der Denkleistung, Zunahme des Körperfettanteils, Verkleinerung der Hoden und des Penis, Brustschmerzen und Brustvergrößerung (Gynäkomastie), Gefahr von Osteoporose und Knochenbrüchen.

    Männer, die sich einer Hormonentzugstherapie unterziehen, sollten körperlich und geistig aktiv sein und möglichst viel Sport an frischer Luft treiben. So kann man die Nebenwirkungen reduzieren und die Lebensqualität verbessern.

    Die Therapie-Entscheidung trifft grundsätzlich immer der Patient. Das gilt natürlich auch für die Hormon-Entzugstherapie Allerdings ist es äußerst wichtig und sinnvoll, sich durch den Facharzt seines Vertrauens intensiv beraten zu lassen. Als Fachmann kennt er die individuelle Situation seines Patienten, die bei jeder Behandlung zu berücksichtigen ist. Wir empfehlen, dem Arzt seine eigenen Wünsche und Vorstellungen mitzuteilen und sich über Vor- und Nachteile aller Therapiemöglichkeiten genauestens zu informieren. Erst wenn man alles ganz genau verstanden und sich alles gut überlegt hat, sollte man sich gemeinsam mit dem begleitenden Arzt entscheiden, wie es weiter gehen soll. Wenn man Zweifel hat, raten wir auch dazu, sich eine Zweitmeinung bei einem anderen Facharzt einzuholen. Um seine Meinung zu festigen und sich umfassend zu informieren, kann sicherlich auch eine Selbsthilfegruppe sehr hilfreich sein, da man sich dort auch mit Männern austauschen kann, die selbst von dieser Krankheit betroffen sind. Außerdem kommen immer wieder Fachleute in die Gruppe, die informieren und Fragen beantworten.

    Grundsätzlich gilt für alle Phasen des Prostatakarzinoms (Vorsorge, Früherkennung, Diagnostik, Behandlung, Reha und Nachsorge) die sogenannte S3-Leitlinie. Sie ist ein wichtiger und zentraler Leitfaden für die Ärzte und wird auf medizinisch-wissenschaftlicher Basis ständig weiterentwickelt.

  • Der PSA – Bluttest

    Hier einige grundlegende Sachinformationen zu häufig gestellten Fragen:

     

    1. Was ist PSA?

    PSA steht für Prostata-Spezifisches-Antigen. Dies ist ein Eiweiß, das in der Prostata gebildet wird und der Verflüssigung des Spermas dient. Da es auch in das Blut übertritt, kann der Arzt durch eine Blutentnahme den PSA-Wert im Labor ermitteln.

     

    2. Was ist vor der Blutabnahme zu beachten?

    • Durch viel Fahrrad fahren kann der PSA-Wert noch eine Woche erhöht sein.
    • Auch Geschlechtsverkehr bis 72 Stunden vor der Blutentnahme kann den Wert erhöhen.
    • Um einen aussagekräftigen PSA-Wert zu bekommen, sollte eine Blutentnahme immer  v o r  einer Abtastung, einem Ultraschall oder gar einer Biopsie der Prostata erfolgen!

     

    3. Warum können die Werte erhöht sein?

    Ein erhöhter PSA-Wert kann viele Ursachen haben:

    • Es kann eine gutartige, altersbedingte Prostatavergrößerung (BPH = Benigne Prostatahyperplasie) vorliegen.
    • Ursache kann auch eine Entzündung der Harnwege oder der Prostata (Prostatitis) sein.
    • Natürlich kann auch Prostatakrebs eine PSA-Erhöhung verursachen.
    • Hinweis: Medikamente gegen eine gutartige Prostata-Vergrößerung können zu niedrigeren Messergebnissen führen.

     

    4. Ab wann ist ein PSA-Wert „zu hoch“?

    Diese Frage lässt sich so nicht beantworten. Wir haben gesehen, dass ein erhöhter PSA-Wert viele Ursachen haben kann und deshalb allein als solcher noch nicht krankhaft ist. Er ist jedoch ein wichtiger Mosaikbaustein bei der Untersuchung durch den Arzt. Ein erhöhter PSA-Wert deutet jedoch meist auf eine Veränderung der Prostata hin, ist also ein Hinweis, dass mit der Vorsteherdrüse etwas nicht stimmen könnte und somit abgeklärt werden sollte.

    Normalerweise gilt ein PSA-Wert unter 2 (ng/ml) als nicht abklärungsbedürftig. Werte zwischen 2 und 4 werden allgemein als kontrollbedürftig eingestuft, und für Werte über 4 sollte unbedingt die Ursache gefunden werden.

    Genauso wie ein erhöhter PSA-Spiegel nicht automatisch krankhaft ist, ist ein niedriger Wert nicht immer ein Freibrief, denn es gibt auch tückische Fälle, in denen ein Prostatakrebs kein erhöhtes PSA bildet.

    Ein einzelner isolierter PSA-Blutwert ist wenig aussagekräftig. Bei einem erhöhten Wert sind deshalb regelmäßige PSA-Kontrollen notwendig. Erst diese Vergleichswerte können dem Arzt Auffälligkeiten aufzeigen und Hinweise geben. So ist z.B. ein stetiger oder plötzlicher Anstieg des PSA-Wertes auch schon in unteren Bereichen auf jeden Fall verdächtig und sollte abgeklärt werden. Normalerweise gilt die Regel: Je früher der Krebs erkannt wird, desto besser ist er auch behandelbar. Deshalb wird empfohlen, regelmäßige PSA-Kontrollen ab dem 40. Lebensjahr vornehmen zu lassen.

     

    5. Was ist der PSA-Quotient?

    Normalerweise wird im Labor das Gesamt-PSA bestimmt. Zusätzlich kann man aber auch den PSA-Quotienten bestimmen lassen, indem man das „freie PSA“ durch das „Gesamt-PSA“ dividiert. Je weiter dieser Quotient unter 20% liegt, desto größer wird der Verdacht auf ein Prostatakarzinom. Umgekehrt bedeutet das: Je höher der Quotient über 20% liegt, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit, dass es sich um eine nicht so bösartige Erkrankung handelt.

    Aber auch hier gilt die Regel: Nur regelmäßige PSA-Kontrollen können dem Arzt Hinweise und Auffälligkeiten aufzeigen! 

     

    6. Kann man Prostatakrebs nur über den PSA-Wert sicher erkennen?

    Wir haben gesehen, dass die Höhe des PSA-Blutwertes durch vieles beeinflusst werden und unterschiedliche Ursachen haben kann. Deshalb ist ein PSA-Wert allein nur wenig aussagekräftig; er gibt einen Hinweis und steht immer im Zusammenhang mit anderen Untersuchungsmethoden.  –  Letztlich gibt es nur eine einzige sichere Methode, den Prostatakrebs zweifelsfrei zu diagnostizieren, nämlich die sogenannte „Biopsie“, wobei es manchmal nicht einfach ist, die vom Krebs befallenen Stellen auch zu finden. Aber auch da werden die Methoden ständig verbessert. Das vom Urologen entnommene Gewebe wird von einem Pathologen untersucht, der dann die Diagnose stellt und auch Aussagen darüber treffen kann, wie groß und bösartig der Krebs ist.

  • Basiswissen über Prostatakrebs


    1. Die Prostata – Eine anatomische Einordnung

    Die Prostata, auch Vorsteherdrüse (weil sie vor der Blase steht) genannt, ist bei jungen Männern etwa kastanien- bzw. walnussgroß. Sie liegt im Becken unterhalb der Harnblase und umschließt den obersten Teil der Harnröhre, die den Urin von der Blase durch die Prostata und den Penis bis zur Eichel leitet. Ihre Rückwand grenzt an den Mastdarm. Dort ist sie auch tastbar. Die Drüse produziert ein milchiges Sekret, das beim Samenerguss abgegeben wird, sich mit den Samenzellen vermischt und für ihre Ernährung und Fortbewegung sorgt. Bei einem jungen Mann wiegt die Prostata etwa 20 Gramm. Oft vergrößert sie sich allerdings im Alter und kann ein Gewicht von bis zu 100 Gramm erreichen. Weil sie dann auf die Harnröhre drückt, kann sie dadurch natürlich auch Beschwerden beim Wasserlassen verursachen.



    2. Die häufigste Krebserkrankung des Mannes

    Mit etwa 65.000 Neuerkrankungen pro Jahr ist das Prostatakarzinom (PCa) derzeit die häufigste Krebserkrankung des Mannes bei uns in Deutschland. Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei ungefähr 69 Jahren. Der Krankheitsverlauf wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Hierzu zählen besonders die Eigenschaften des Tumors, der Zeitpunkt der Diagnose und das Alter des Mannes. Obwohl dieser Krebs die zweithäufigste krebsbedingte Todesursache beim Mann ist, nutzen nur rund 25 Prozent die von den Krankenkassen finanzierte Prostatakrebsfrüherkennung. Leider gehen viele Männer erst dann zum Arzt, wenn sie ernsthafte Beschwerden haben. Vorsorge ist aber sehr wichtig, denn wenn der Prostatakrebs im Frühstadium entdeckt wird, ist er in der Regel sehr gut behandelbar (siehe Artikel „Vorsorge“ auf unserer Internetseite).



    3. Gut- oder bösartig?

    Erkrankungen der Prostata können gut- oder bösartig sein. Bei Männern, die älter als 50 Jahre sind, stellt die gutartige Vergrößerung der Prostata die häufigste urologische Erkrankung dar. Mediziner nennen das benigne Prostatahyperplasie (BPH) oder benignes Prostatasyndrom (BPS). Weisen die Zellen einer vergrößerten Prostata bösartige (maligne) Merkmale auf, so spricht man von einem Prostatakarzinom (Prostatakrebs). Bei unter 40-Jährigen kommt Prostatakrebs sehr selten vor, allerdings haben ca. 80% der 80jährigen Männer ein Prostatakarzinom, welches oft latent (nicht aktiv) ist, das sie sozusagen mit ins Grab nehmen. Viele ältere Männer sterben also nicht durch den Tumor, sondern mit dem Tumor.

    Normalerweise sind die Männer, bei denen ein Prostatakarzinom auftritt, zwischen 65 und 70 Jahre alt. Da dieser Männerkrebs in der Regel langsam wächst, beeinträchtigt der Tumor die Lebensqualität vieler Patienten bis zu ihrem Lebensende oft nicht wesentlich. Die Diagnose „Prostatakrebs“ bedeutet also kein Todesurteil, besonders dann, wenn der Tumor frühzeitig erkannt wird.



    4. Die gutartige Vergrößerung der Prostata:
    Die benigne Prostatahyperplasie (BPH)

    Alle Zellen des Körpers unterliegen einer regelmäßigen Erneuerung. Wenn die Zellen entweder ihre maximale Lebenspanne erreicht haben oder in irgendeiner Form beschädigt sind, werden sie vom Körper abgebaut. Neu gebildete, „junge“ Zellen nehmen dann ihren Platz ein. Bei der benignen Prostatahyperplasie kommt es zu einer übermäßigen Neubildung von Prostatazellen. Als Folge vergrößert sich die Prostata und engt dadurch die Harnröhre ein. Das ist bei fast der Hälfte aller Männer über 50 Jahre der Fall. Ursache dafür ist die altersbedingte Veränderung des männlichen Hormonhaushaltes. Anzeichen für eine solche Prostatavergrößerung können sein: verzögertes Einsetzen des Wasserlassens, abgeschwächter (oder dünner) Harnstrahl, verlängerte Dauer des Wasserlassens, Restharngefühl, plötzlicher oder vermehrter Harndrang, häufiges Wasserlassen kleiner Mengen (auch nachts), Schmerzen beim Wasserlassen sowie Harnverhalt und Blut im Harn. – Hinweis: Obwohl die gutartige Prostatavergrößerung keine Krebserkrankung ist, sollte sie vom Arzt kontrolliert und überwacht werden. Es ist nämlich bekannt, dass auch aus diesen zunächst gutartigen Zellveränderungen Prostatakrebs entstehen kann.



    5. Unkontrolliertes Wachstum bösartiger Zellen nennt man „Krebs“

    Als Prostatakrebs bezeichnet man das unkontrollierte Wachstum von Zellen der Prostatadrüse, die bei der histologischen Untersuchung durch einen Pathologen als bösartig (maligne) eingestuft werden. Da ein Prostatakrebs oft eher langsam wächst, bereitet er im Anfangsstadium, d.h. solange er noch klein und auf die Drüse selbst begrenzt ist, nur selten Beschwerden.



    6. Nicht alle Prostatakarzinome wachsen langsam

    Einige Prostatakarzinome wachsen aus Gründen, die man heute noch nicht genau versteht, schnell („Raubtierkrebs“). Meist wird das Tumorwachstum für den Betroffenen erst erkennbar, wenn das Prostatakarzinom so groß ist, dass es Druck auf die Harnröhre ausübt und beispielsweise zu Blasenentleerungsstörungen führt. Wenn der Tumor schon über die Prostata hinausgewachsen ist, spricht der Arzt von einem fortgeschrittenen Tumor.



    7. Prostatakarzinome können Metastasen verursachen

    Wenn der bösartige Tumor (Karzinom) in der Prostata noch in einem frühen Stadium entdeckt wird und erfolgreich behandelt werden kann, sind die Heilungschancen in der Regel sehr gut. Weil Männer die Krankheitszeichen aber leider oft erst bemerken, wenn die Krebserkrankung bereits weiter fortgeschritten ist, sollte unbedingt ab dem 45. Lebensjahr die kostenlose Früherkennung beim Arzt in Anspruch genommen werden. Wenn nämlich der Tumor  erst (zu) spät entdeckt wird oder wenn die Erkrankung trotz Therapie nicht gestoppt werden kann, breitet sich der Krebs oft weiter aus, d.h. er bildet in anderen Geweben Tochtergeschwülste (Metastasen). Diese entstehen dadurch, dass sich Zellen vom Tumor in der Prostata ablösen und über das Lymphsystem oder den Blutkreislauf in andere Bereiche des Körpers gelangen. Betroffen sind hiervon vor allem die Lymphknoten, die  Knochen der Rippen, der Lendenwirbelsäule und des Beckens wie auch die Lunge und die Leber.  Durch eine solche Metastasenbildung verschlechtert sich natürlich auch die Prognose (ärztliche Beurteilung des Verlaufes einer Krankheit) des Patienten. Ziel der Behandlung von Prostatakrebs-Metastasen ist es, das Fortschreiten der Erkrankung möglichst lange aufzuhalten und die Lebensqualität des Patienten so gut es geht zu erhalten. Die Lebenserwartung nach dem ersten Auftreten von Metastasen ist individuell sehr unterschiedlich und natürlich abhängig von der Ausprägung der Metastasierung, dem Stadium der Erkrankung sowie dem Ansprechen auf die Behandlung. Neue Behandlungsmethoden und Medikamente sind aber auch in diesem Punkt sehr hoffnungsvoll. 



    8. Ursachen und Risikofaktoren

    Wohl jeder Mann, bei dem ein Prostatakarzinom diagnostiziert wurde, macht sich über die Ursachen seiner Erkrankung Gedanken.

    Krebsregister und Studien nennen als Hauptrisikofaktor des Prostatakarzinoms das Alter des Mannes (> 65 Jahre). Auch ist die Wahrscheinlichkeit, ein Prostatakarzinom zu entwickeln, höher, wenn diese Erkrankung bereits bei genetisch verwandten Familienmitgliedern aufgetreten ist. Wie Untersuchungen belegen, haben Männer, deren Brüder und/oder Väter an einem Prostatakarzinom erkrankt sind oder waren, ein deutlich höheres Risiko, im Laufe des Lebens ein Prostatakarzinom zu entwickeln.

    Derzeit werden weitere potentielle Risikofaktoren diskutiert und intensiv beforscht, wie beispielsweise Ernährungsgewohnheiten, Lebensstil, entzündliche Erkrankungen der Prostata, Alkohol- und Tabakkonsum sowie Übergewicht. Auch ein potentieller Zusammenhang zwischen dem Prostatakarzinom und Erkrankungen wie Diabetes mellitus, sexuell übertragbaren Erkrankungen und dem benignen Prostatasyndrom (BPS) ist Gegenstand aktueller Forschungen. Obwohl es bisher keine eindeutigen Belege gibt, dass diese Faktoren für die Entstehung dieses Männerkrebses verantwortlich sind, geht man dennoch allgemein davon aus, dass Männer, die sehr viel Fleisch oder tierisches Eiweiß und Fett zu sich nehmen, ein deutlich höheres Risiko haben, an Prostatakrebs zu erkranken. Auch sollten Zucker, gesättigte Fette und Alkohol nur mit Vorsicht genossen werden, weil sie besonders energiereiche Nahrungsmittel sind, die wenige Vitamine, Mineralien und Ballaststoffe haben. Zusätzlich sollte man sich immer viel bewegen, wenn man etwas für seine Gesundheit tun möchte.



    9. Prostatakarzinome haben oft erst spät Symptome

    Im Frühstadium der Erkrankung gibt es kaum Anzeichen oder Beschwerden. Daher wird diese Krankheit in dieser Phase meist nur zufällig im Rahmen einer Früherkennungsuntersuchung entdeckt.

    Tückisch ist auch, dass die ersten Warnsignale bei gut- und bösartigen Prostataveränderungen oft gleich sind (siehe hier auch Kategorie „Vorsorge“). Wenn solche Symptome allerdings im Zusammenhang mit Prostatakrebs auftreten, hat die Krankheit oft schon ein fortgeschrittenes Stadium erreicht. Je früher der Tumor erkannt wird, desto größer sind auch seine Heilungschancen. Spätestens ab dem 45. Lebensjahr sollte man deshalb zur Vorsorgeuntersuchung gehen.



    10. Wie erkennt man ein Prostatakarzinom?

    Ein Prostatakarzinom ist ohne zielgerichtete Untersuchungen nicht diagnostizierbar. Für Früherkennung und Diagnose gibt es einige grundlegende Untersuchungen:

    Beim Abtasten der Geschlechtsorgane und der Lymphknoten in der Leiste und bei der Tastuntersuchung der Prostata vom Enddarm aus (digital-rektale Untersuchung) sucht der Arzt nach Auffälligkeiten bzw. Verhärtungen. Auch der PSA-Blutwert ist ein wichtiger Faktor bei der Früherkennung, bei der Abklärung einer Verdachtsdiagnose und bei der Beurteilung des Verlaufs der Behandlung eines Prostatakrebses (siehe Artikel „PSA-Bluttest“). Zusätzlich können auch eine Ultraschalluntersuchung und andere bildgebende Verfahren wichtige Anhaltspunkte für ein vorliegendes Prostatakarzinom liefern. Die Skelettszintigraphie kommt zum Einsatz, wenn es darum geht, Knochenmetastasen aufzuspüren. Eine mögliche Zusatzuntersuchung ist die sogenannte Elastographie, bei der es darum geht, weiches von hartem (meist krebsartigen) Gewebe zu unterscheiden. 

    Letztlich gibt es aber nur eine einzige sichere Methode, den Prostatakrebs zweifelsfrei zu diagnostizieren, nämlich die sogenannte „Biopsie“. Das vom Urologen aus der Prostata entnommene Gewebe wird von einem Pathologen untersucht, der dann die Diagnose stellt und durch die Ermittlung des sogenannten „Gleason-Scores“ auch Aussagen darüber treffen kann, wie groß und bösartig (aggressiv) der Krebs ist („Haustierkrebs“ oder „Raubtierkrebs“) und wie weit er bereits vorangeschritten ist. Außerdem gibt er Hinweise auf geeignete Behandlungsmethoden und dient auch als Orientierung für die individuelle Prognose des Patienten.

    Bei der Stanzbiopsie ist es für den Urologen jedoch nicht immer einfach, die vom Krebs befallenen Stellen der Prostata auch zu finden, so dass falsche Negativ-Befunde nicht ausgeschlossen werden können. Dann muss bei einem auffälligen Tastbefund und erhöhten PSA-Blutwerten der Vorgang wiederholt werden. Ein neuartiges Kombinationsverfahren sorgt aber auch hier für mehr Sicherheit und eine höhere Trefferquote. Dabei wird zunächst ein MRT der Prostata angefertigt und dann bei auffälligem Befund ein zusätzlicher Ultraschall. Diese beiden diagnostischen Verfahren werden anschließend kombiniert, um dann mit der sogenannten „Fusionsbiopsie“ die verdächtigen Stellen genauer zu treffen .



    11. Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

    So individuell wie die Patienten sind, so individuell ist auch ihr Prostatakrebs und dementsprechend individuell ist auch die Behandlungsart. Auch beim Prostatakrebs werden also nicht alle Betroffenen nach ein und dem gleichen Schema behandelt.

    Die Behandlung des Prostatakrebses basiert auf verschiedenen Säulen: Die aktive Überwachung, die Operation, die Strahlentherapie und die Behandlung mit Medikamenten. 

    Der Arzt berücksichtigt bei seiner Behandlung in der Regel folgende Kriterien: Die allgemeine Lebenserwartung des Patienten (z.B. Alter und Begleiterkrankungen), das Tumorstadium (Wie weit ist der Tumor fortschritten?), die Geschwindigkeit des Tumorwachstums (Wie aggressiv ist der Tumor?) und natürlich auch die Vorstellungen und Wünsche des Patienten.

    Grundsätzlich gibt es bei der Behandlung von Prostatakrebs zwei verschiedene Ansätze, nämlich die kurative und palliative Behandlung. Wenn der Tumor frühzeitig erkannt wird, also noch keine Metastasen vorhanden sind, ist es immer das Ziel, die Krankheit zu heilen. In diesem Fall wird ein kurativer Ansatz gewählt. Wenn der Krebs jedoch erst in einem fortgeschrittenen Stadium entdeckt wird und bereits Metastasen gebildet hat, ist die Behandlung palliativ. Dann ist es das Ziel, die Ausbreitung der Krankheit zu stoppen und die Lebensqualität des Betroffenen so lange wie möglich auf einem guten Niveau zu halten. Auch wenn der  Prostatakrebs im fortgeschrittenen Stadium nicht mehr heilbar ist, lässt sich das Fortschreiten der Erkrankung bei vielen Männern lange bremsen, denn heutzutage gibt es mehrere Therapieoptionen, die vielen Patienten noch Jahre mit guter Lebensqualität ermöglichen.

    Da das Prostatakarzinom in der Regel langsam wächst, kann es unter bestimmten Voraussetzungen (z.B. bei Niedrig-Risiko-Tumoren = „Haustierkrebs“) sinnvoll sein, mit der Therapie zunächst abzuwarten. Dabei wird eine Behandlung unter der aktiven Überwachung und engmaschigen Kontrolle eines erfahrenen Arztes zunächst aufgeschoben, um dem Patienten die Nebenwirkungen einer radikalen Therapie zu ersparen und das Wachstum des Krebses besser beurteilen zu können. Wenn dann festgestellt wird, dass die Erkrankung fortschreitet, wird sofort mit einer Therapie begonnen. 

    Je nach Tumorstadium und den o. a. Kriterien gibt es verschiedene weitere Standard-Behandlungsmöglichkeiten: die Operation, die Strahlenbehandlung, die Antihormontherapie (oder „Hormonblockade“; siehe hier auch Kategorie „Hormon-Entzugs-Therapie„) und die Chemotherapie. Außerdem gibt es noch weitere zielgerichtete neue Behandlungsmöglichkeiten, die man sinnvoller Weise mit dem Facharzt seines Vertrauens besprechen sollte, weil sie sich in ganz besonderer Weise nach der individuellen Situation des Patienten richten. Das gilt ganz besonders für Patienten, die sich in einem fortgeschrittenen Erkrankungsstadium befinden. Je nach Situation kann (zur Knochenstabilisierung) auch eine ergänzende Therapie mit Bisphosphonaten sinnvoll sein.

    Die letzte Therapie-Entscheidung trifft grundsätzlich immer der Patient. Dabei sollte er sich natürlich intensiv und objektiv beraten lassen. So ist es in dieser Situation besonders wichtig, dass man sich als Betroffener gleichwertig über alle in Frage kommenden Therapiewege aufklären lässt.

    Da es sich bei Krebs immer um eine schwerwiegende Erkrankung handelt, empfehlen wir grundsätzlich, sich auch in einem zertifizierten Tumorzentrum vorzustellen, da dort jeder Fall von Ärzten unterschiedlicher Fachrichtungen beurteilt und diskutiert wird. So erhalten die Patienten alle notwendigen Informationen über die Vor- und Nachteile der in Betracht kommenden Therapien und auch einen deutlich begründeten Therapievorschlag der sogenannten „Tumorkonferenz“.

    Im Zweifelsfalle sollte man auch daran denken, sich bei einem anderen Facharzt (Urologen, Onkologen, Radio-Onkologen) eine Zweitmeinung einzuholen. Sicherlich kann auch eine Selbsthilfegruppe hilfreich sein, da dort u.a. auch ein Erfahrungsaustausch mit Männern, die selbst von dieser Krankheit betroffen sind, stattfindet. Gerade die Erfahrungen, die andere Männer mit ihrer Erkrankung gemacht haben, können bei der eigenen Entscheidungsbildung sehr helfen. Auch nach der eigenen Behandlung kann die Selbsthilfegruppe sehr sinnvoll sein, denn gerade dann merkt man dort, dass man mit seiner Erkrankung nicht allein ist, denn da „sitzen alle im gleichen Boot“.

    Für alle Phasen des Prostatakarzinoms (Vorsorge, Früherkennung, Diagnostik, Behandlung, Reha und Nachsorge) gibt es die sogenannte S3-Leitlinie, welche als wichtiger und zentraler Leitfaden für die Ärzte gilt und auf medizinisch-wissenschaftlicher Basis ständig weiterentwickelt wird.

     

    Text: Dr. R. Wissler und L. Stock

  • Informationen zum Thema „Vorsorge“

     

    Warum Vorsorge auch für Männer

    so wichtig ist

     

    Niemand spricht gerne darüber, doch ignorieren hilft nicht: Prostatakrebs ist die häufigste bösartige Tumorart bei Männern in Deutschland. Es ist eine traurige Tatsache, dass in unserem Land jedes Jahr etwa  65.000 Männer neu daran erkranken. Die Statistik zeigt sogar noch eine steigende Tendenz.

    Hätten wir Männer keine Prostata, würde vermutlich die Menschheit aussterben, denn ohne sie wäre Fortpflanzung unmöglich. Diese Drüse produziert nämlich ein Sekret, das die Beweglichkeit der Samenfäden und deren Überleben im sauren Milieu der Scheide garantiert. Außerdem beschert sie durch ihre unwillkürlichen Muskelkontraktionen beim Samenerguss dem Mann einen Großteil seiner Lustgefühle. Allein das dürften Gründe genug sein, die Prostatavorsorge ernst zu nehmen. Hinzu kommt, dass die Prostata jenes Organ ist, das beim Mann am häufigsten von Krebs betroffen ist.

    Das Tückische bei Prostataerkrankungen ist, dass es im Frühstadium kaum Beschwerden gibt und dass die ersten Warnsignale bei gut- und bösartigen Prostata-Veränderungen oft gleich sind.

    Mögliche Symptome können sein:

    • Häufiger Harndrang (besonders auch nachts).
    • Der Harnfluss wird geringer, der Strahl schwach, die Blase wird nicht völlig entleert. 
    • Ungewöhnliche Rückenschmerzen im unteren Rücken, Becken, Hüfte oder Oberschenkelbereich.
    • Bei Erektionsstörungen, akuten Schmerzen beim Wasserlassen oder gar bei Blut im Urin oder in der Samenflüssigkeit sollte man sofort einen Arzt aufsuchen.

    Das Risiko, an dieser Krebsform zu erkranken, steigt mit zunehmendem Alter. Bei Männern unter 50 Jahren kommt Prostatakrebs nur selten vor. Das durchschnittliche Erkrankungsalter liegt bei 69 Jahren. Wenn jedoch bei einem Verwandten ersten Grades, d. h. Vater oder Bruder, bereits Prostatakrebs festgestellt wurde, steigt auch das eigene Risiko, daran zu erkranken.

    Bei einer rechtzeitigen Früherkennung gibt es allerdings gute Heilungschancen. Es sollte daher selbstverständlich sein, dass jeder Mann regelmäßig zur ärztlichen Vorsorge-Untersuchung geht. Ab dem 45. Lebensjahr hat man einmal im Jahr einen gesetzlichen Anspruch darauf.

    Allerdings scheinen Männer Vorsorge-Muffel zu sein, denn nur etwa 25 % nehmen regelmäßig die jährlich empfohlenen Kontrolluntersuchungen wahr (bei den Frauen sind es immerhin ca. 55 %). Falsche Scham und falscher „Männerstolz“ sind meist die Gründe. Durch intensive Öffentlichkeitsarbeit kämpfen wir als Siegener Selbsthilfegruppe mit allen unseren Mitteln dafür, dass auch Männer die Vorsorge ernster nehmen. Natürlich kennen wir auch die typischen männlichen Ausreden: „Mir fehlt nichts“ oder „Demnächst gehe ich ganz bestimmt, aber im Moment geht es terminlich einfach nicht.“ Also, Männer: Auf zur jährlichen Vorsorge! Sie ist wirklich wichtig! Und weh tut sie auch nicht!

    Ein Motto unserer Selbsthilfegruppe heißt „Wissen ist Macht“. Das bedeutet, dass die Information in der Gruppe einen sehr hohen Stellenwert hat. Das betrifft die Vorbeugung, die Behandlungsmöglichkeiten, die Nachsorge und den gegenseitigen Erfahrungsaustausch. Deshalb arbeiten wir auch mit den Ärzten unserer Region eng zusammen. Heutzutage müssen Krebspatienten keinesfalls hilflos vor dem Tumor kapitulieren. Und klare Worte sind oft besser als verschleierndes Drumherumreden, denn Heimlichtuerei und falsche Tabuisierung führen zu wilden und oft völlig falschen Spekulationen über unsere Krankheit. Deshalb sprechen wir in unserer Gruppe offen über unsere Probleme, denn wir sitzen alle „im gleichen Boot“.

  • Veranstaltungen 2025

     

    Datum:

     

    Veranstaltung wird noch bekannt gegeben

    Da (wegen der Räumlichkeiten) die Teilnehmerzahl begrenzt ist, ist für Gäste eine telefonische Anmeldung beim Gruppensprecher Lothar Stock (Tel.: 02735 / 5260) unbedingt notwendig.

    Dabei werden auch Ort und Zeitpunkt der Veranstaltung bekannt gegeben.

    Anmeldung für Gäste ist bis zum … möglich.

     

     

     

    12.04. 2025

     

    Großveranstaltung: 19. Siegener Prostata-Symposium  

    Alle weiteren Informationen finden Sie rechts unter der Rubrik „Kategorien“  … Prostata-Symposium 2025

     

     

    05.06. 2025

     

    Herr Dr. med. Mahmoud Farzat (Chefarzt Robotische Urologie im Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen) besucht unsere Gruppe. Er hält einen Vortrag über die Robotik in der Urologie (das sogenannte Da Vinci Operationssystem). Natürlich beantwortet er auch unsere Fragen.

    Da (wegen der Räumlichkeiten) die Teilnehmerzahl begrenzt ist, ist für Gäste eine telefonische Anmeldung beim Gruppensprecher Lothar Stock (Tel.: 02735 / 5260) unbedingt notwendig.

    Dabei werden auch Ort und Zeitpunkt der Veranstaltung bekannt gegeben.

    Anmeldung für Gäste ist bis zum 26. Mai 2025 möglich.

     

     

     

    XX.XX. 2025

     

    Noch in der Planung

    Da (wegen der Räumlichkeiten) die Teilnehmerzahl begrenzt ist, ist für Gäste eine telefonische Anmeldung beim Gruppensprecher Lothar Stock (Tel.: 02735 / 5260) unbedingt notwendig.

    Dabei wird auch der Ort der Veranstaltung bekannt gegeben. 

    Anmeldung für Gäste ist bis zum … möglich.

     

     

     

    21. August 2025

     

    Mitgiederversammlung.

    Dazu sind alle Mitglieder unserer Selbsthilfegruppe sehr herzlich eingeladen.

     

     

     

    25.09.2025

     

    Herr Dr. med. Johannes Spelz (unser Schirmherr und ehemaliger Chefarzt der Urologie des Klinikums in Siegen-Weidenau) besucht unsere Gruppe.

    Unter dem Motto „Doc, ich hab‘ da mal ’ne Frage“ wird er alle unsere Fragen rund um das Thema „Prostata“ beantworten.

    Da (wegen der Räumlichkeiten) die Teilnehmerzahl begrenzt ist, ist für Gäste eine telefonische Anmeldung beim Gruppensprecher Lothar Stock (Tel.: 02735 / 5260) unbedingt notwendig.

    Dabei werden auch Ort und Zeitpunkt der Veranstaltung bekannt gegeben.

    Anmeldung für Gäste ist bis zum 16.09.25 möglich.

     

     

     

    27.09.2025

     

    4. Siegener Krebstag: Näheres wird noch bekannt gegeben             

    Während der gesamten Veranstaltung stehen an unserem Info-Stand Mitglieder unserer Selbsthilfegruppe für Gespräche zur Verfügung. Bitte sprechen Sie uns an! Sie erkennen uns an den Namenschildern.

    Der Eintritt ist frei.   

     

     

     

     

     

     

  • Termine Gruppensitzungen 2025

    • 16. Januar 

    • 20. Februar 

    • 27. März 

    • 17. April

    • 15. Mai 

    • 05. Juni 

    • 17. Juli = Fällt aus

    • 21. August (Mitgliederversammlung

    • 25. September 

    • 23. Oktober  

    • 20. November 

    • 11. Dezember 

     

    Interessenten und Gäste rufen bitte vor ihrem 1. Besuch in der Gruppe den Gruppensprecher an, um alles Weitere zu besprechen (siehe „Kontakt“).

     

     

     

  • 19. Siegener Prostata-Symposium

    DAS IST EINE VERANSTALTUNG UNSERER

    SELBSTHILFEGRUPPE:

     

    Das nächste Prostata-Symposium findet am 12. April 2025 (Samstag) im „Haus der Siegerländer Wirtschaft“ in der
    Spandauer Straße 25 in 57072 Siegen statt.

     

    14.00 bis 16.00 Uhr:

    Vortrag und Arzt-Patienten-Seminar

     

    Im 1. Teil dieser Veranstaltung gibt es einen Vortrag, der auch für Laien verständlich ist.

     

    Der 2. Teil steht unter dem MottoPatienten fragen – Ärzte antworten. Hier haben die Anwesenden eine gute Gelegenheit, Fragen zu ihrer Krankheit zu stellen und von anerkannten Ärzten unterschiedlicher Disziplinen Antworten zu bekommen. So kann man sich bestens (und kostenlos) informieren und bekommt eine ärztliche Zweitmeinung. Wer seine Fragen nicht persönlich oder anonym stellen möchte, wendet sich bitte vor der Veranstaltung an Lothar Stock, den Vorsitzenden der Selbsthilfegruppe.

     

    Unsere Selbsthilfegruppe ist vom Finanzamt als gemeinnützig anerkannt und unsere Arbeit ist ehrenamtlich. Deshalb finanzieren wir uns ausschließlich über Spenden. Dafür stellen wir an unserem Stand ein Sparschwein auf.

     

    Unsere Selbsthilfegruppe ist mit einem großen Stand vertreten. Sie erkennen uns an den Namenschildern. Wenn Sie mit uns persönlich sprechen möchten, empfehlen wir, schon vor dem Veranstaltungsbeginn da zu sein.

     

    • Nähere Informationen zum Programm beim Gruppensprecher (siehe „Kontakt“)

    • Eintritt ist frei.

    • Ein Parkplatz befindet sich vor der Tür.

    • Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

     

    Ort der Veranstaltung: 

    Haus der Siegerländer Wirtschaft, Spandauer Straße 25, 57072 Siegen (Zentrum)

     

     

     

     

     

     

     

     

     

  • Offener Brief zum Thema „Männer-Inkontinenz“

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    Harninkontinenz ist eines der großen Tabuthemen unserer Gesellschaft. Unter dem Motto „Was nicht sein darf, gibt es auch nicht“ gilt das besonders für Männer, die so etwas Unangenehmes gerne verdrängen bzw. völlig tot schweigen. Harninkontinenz bedeutet, dass der Betroffene unter unwillkürlichem, unfreiwilligem Harnverlust leidet und somit nicht in der Lage ist, den Zeitpunkt des Wasserlassens selbst zu bestimmen.

    Ignorieren hilft jedoch nicht, denn die Faktenlage spricht eine ganz andere Sprache: Allein in Deutschland leiden ca. 2 bis 3 Millionen Männer an einer Harninkontinenz. Tendenz wegen der allseits bekannten Alterspyramide steigend. Und da der Prostatakrebs mittlerweile die häufigste Männerkrebsart ist und bestimmte Behandlungsmethoden oft eine zumindest vorübergehende Inkontinenz zur Folge haben, werden zukünftig natürlich auch noch mehr Männer von diesem Problem betroffen sein.

    Die Prostatakrebs-Selbsthilfegruppe Siegen nimmt die „Welt-Kontinenz-Woche“ zum Anlass, auf ein konkretes Männerproblem aufmerksam zu machen:

    Während es selbstverständlich ist, dass sich auf jeder Damentoilette ein Hygiene-Behälter befindet, fehlt ein solcher auf fast allen Herrentoiletten.

    Die Folgen kann man erahnen: Der inkontinente Mann trägt, wenn er aus dem Hause geht, Vorlagen oder Windeln, damit Unterwäsche und Hose trocken bleiben. Diese werden spätestens dann, wenn sie feucht geworden sind, gewechselt. Doch dann stellt sich die schwierige Frage: Wohin mit der unsauberen Vorlage?

    Da in den Herrentoiletten keine Hygienebehälter vorhanden sind, tragen die Männer ihre völlig durchnässten Windeln oder Vorlagen in inkommoder Art und Weise mit sich herum und werfen sie in irgendwelche öffentlichen Abfallbehälter, wo sie nach einiger Zeit (besonders im Sommer) wenig angenehme Gerüche entwickeln. Als Alternative sehen Männer nicht selten auch den Versuch an, die lästigen Vorlagen durch die Toilettenspülung verschwinden zu lassen, was in den meisten Fällen eine totale Verstopfung und damit eine teure Durchspülung der gesamten Anlage zur Folge hat.

    Wir möchten alle Verantwortlichen und Beteiligten bitten, eine ganz einfache und zudem auch noch preiswerte Lösung des allzu menschlichen Problems zu schaffen:

    Setzen Sie sich bitte dafür ein, dass in allen öffentlich zugänglichen Männertoiletten Hygienebehälter aufgestellt werden!

    Diese simple Maßnahme würde allen Betroffenen das Leben deutlich erleichtern. Inkontinent zu sein, ist ohnehin schon schwer und belastend genug. Alle Ärzte kennen das Problem, und aus diesem Grunde unterstützen besonders auch die Chefärzte des neuen Siegener Prostatakarzinomzentrums, Prof. Peter Fritz und Dr. Johannes Spelz, unseren Wunsch nachdrücklich. Zusätzlich steht die große Männer-Organisation „Bundesverband Prostatakrebs-Selbsthilfe (BPS)“ hinter dieser Aktion.

    Lothar Stock

    (Gruppensprecher der BPS-Prostatakrebs-Selbsthilfegruppe Siegen)

     

    Dieser offene Brief wurde am 12. Juli 2011 verschickt an

    das Gesundheitsamt Siegen, den Seniorenbeirat der Stadt Siegen, den Landrat und den Kreisdirektor, den Bürgermeister und die Behindertenbeauftragten der Stadt Siegen, den Hotel- und Gaststättenverband, die Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gaststätten, die Prostatakrebs-Selbsthilfe Rheine (Projektinitiator), das DRK und die Diakonie mit seinen Koordinationsstellen für Selbsthilfearbeit in Siegen, die Kontinenz Selbsthilfegruppe Siegen, den Landesverband NRW Prostatakrebs-Selbsthilfe, den Bundesverband Prostatakrebs-Selbsthilfe, die regionale Presse, die Caritas und den Ev. Kirchenkreis in Siegen, die Krankenhäuser und Gerichte in Siegen, VdK, Sozialverband Deutschland u.a.m.